Wenn mich jemand fragen würde, welcher Park in Köln mich am meisten an meine Kindheit erinnert, würde meine Antwort wohl lauten: Der Blücherpark.
Als ich noch klein war, hatten zwei Tanten von mir angrenzend einen Schrebergarten. Später, als ich nicht mehr ganz so klein war, waren es zwei Freundinnen, die in der Nähe wohnten und als ich groß war (zwar noch nicht erwachsen, aber schon groß :)), hatten meine Eltern sich direkt am Park einen Schrebergarten angeschafft.
Benannt ist der Park nach dem preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher. Das hat mich als Kind natürlich überhaupt nicht interessiert.
Damals ging es darum, wer gerade auf dem Spielplatz war oder wo die besten Verstecke waren (die ersten Jahre, um Verstecken zu spielen, später, um heimlich eine Zigarette zu rauchen).
Letzte Woche war ich nach längerer Zeit wieder da. Ich wollte mir ansehen, wie der Weiher heute aussieht, nachdem er 2019 Jahr von Grund auf gereinigt wurde. Schön ist er. Grün. Hoffentlich bleibt er noch lange so sauber.
Nach einer kleinen Runde durch den Park habe ich mich auf eine der Bänke am Ufer des Weihers gesetzt. Sofort kamen die ersten Bilder hoch. Erst noch schemenhaft, dann wurden die Erinnerungen lebhafter und plötzlich war alles wieder so greifbar, als wäre es gestern gewesen.
Plötzlich saß ich wieder auf einem der Löwen und habe nach meinem Vater gebrüllt, weil ich dachte, ich komme nicht mehr alleine runter. Kam ich doch … erst ganz langsam, aber dann war ich stolz wie Oskar. Heute weiß ich, warum mein Vater mir nicht geholfen hatte. (Schade, dass ich kein Bild mehr von meiner Löwenbezwingung habe).
Ich erinnerte mich an die Picknicks, die wir sonntagmorgens auf der großen Wiese abhielten und an die blauen Flecken von meinen ersten Versuchen, auf Rollschuhen zu laufen bzw. damit auch wieder zu bremsen.
Wir sind auf Bäume geklettert, haben Hund gestreichelt oder uns einfach ans Wasser gesetzt und, wie man heute sagt, gechillt.
Ich erinnere mich, dass wir einmal zwei Flaschen Bier aus dem Weiher geangelt haben. Die hatte wohl jemand zum Kühlen in das kalte Wasser gelegt und anschließend vergessen. Ja wir haben sie getrunken, wir waren ja schon groß. (Bei weitem) noch nicht erwachsen, aber schon groß.
Natürlich sind wir auch Boot gefahren. Als Kind war das total spannend, vor allem, als wir das erste Mal alleine hindurften. Später war das viel zu spießig (wir waren schließlich schon groß). Noch einige Zeit später war es dann wieder aufregend (vielleicht weil der richtige Kapitän mit an Bord war?)
Bötchen sind im Moment leider noch keine da. Zumindest nicht auf dem Wasser, aber hinter dem Bootshaus stehen zwei bepflanzte Kähne. Was für eine hübsche Idee.
Vielleicht kann man ja bald wieder rudern. Im Internet habe ich gelesen, dass langsam wieder Veranstaltungen im Blücherpark stattfinden und ich habe mir fest vorgenommen, die eine oder andere zu besuchen.
Ich freue mich, wenn sich der Park wieder mit Leben füllt. Schließlich möchte ich doch, dass noch viele Kinder später von ihren Erinnerungen an diesen Park erzählen können.
Hast du auch Erinnerungen an einen Park? Welcher war denn der Park deiner Kindheit/Jugend?